Alle Artikel in: Gender

#Ausstellung: Der blinde Fleck. Kunst in der Kolonialzeit

Einen kritischen Blick auf die Verflechtung von Kunst und Kolonialzeit wirft derzeit – sogar bundesweit beachtet– die Kunsthalle Bremen mit der Ausstellung „Der blinde Fleck“ . Bernd empfiehlt einen Besuch gerade im Bewusstsein aktueller Entwicklungen unbedingt.  Die neue Sonderausstellung in der Kunsthalle Bremen widmet sich der Frage, wie in der historischen Phase der klassischen Moderne dem „Fremden“ begegnet wurde. Sie reflektiert damit auch ausdrücklich die Geschichte der Kunsthalle selbst, denn sie untersucht die Verflechtungen von Kunst, Bremer Importhandel und Mäzenatentum. Die so genannte Kolonialzeit von ca. 1900 bis 1919 ist die Hochphase des 1823 gegründeten Bremer Kunstvereins (die Kunsthalle wird erst 1849 eröffnet), in jener Zeit der Jahrhundertwende kommen heute noch wichtige Werke (Pechstein, Modersohn-Becker, Van Gogh, Gauguin) in den Bestand. Außereuropäische Kunst wird seinerzeit (noch) nicht gesammelt, sieht mensch von japanischen Holzschnitten ab, denen dann in der Sonderausstellung ein eigener Raum gewidmet ist. 1923 werden erstmals Objekte als Kunst – und nicht wie in den Völkerkundemuseen üblich als ethnografische – ausgestellt, sie stammen aus dem Bremer Überseemuseum. Kunst in der Kolonialzeit = Blick aufs …

#sturmfrauen: Avantgarde in Berlin 1900 bis 1932

Die progressiven Kunstströmungen des frühen 20. Jahrhunderts aus weiblicher Perspektive: Ein sehr ansprechend gestalteter Katalog zur Schirn-Ausstellung mit 300 Kunstwerken von Vertreterinnen des Expressionismus, Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit. Gut dass Weihnachten naht, meint Bernd Hüttner.

#kunstundgender: dazwischentreten, Ausstellungsprojekt im Künstlerhaus Bremen

Wo und wie arbeiten KünstlerInnen, wo und wie leben sie ihre Kunst? Im Künstlerhaus Bremen hinterfragt das Ausstellungsprojekt „dazwischentreten“ die Produktionsbedingungen von Kunst – mit einem Schwerpunkt auf der Wahrnehmung von Künstlerinnen. Mit eindrucksvollen Live-acts am Samstag.

#EqualPayDay: 80 Tage für lau geschuftet

Noch müssen sie zwei Tage arbeiten, dann erst schließen Frauen in Deutschland finanziell zum Vorjahreslohn der Männer auf. Das heißt, bis zum 20. März, also fast ein Viertel Jahr, arbeiten Frauen quasi für lau. Oder andersrum gesagt – Frauen müssten 22 Prozent mehr Lohn erhalten, damit sie für dieselbe Arbeit auch dasselbe Geld wie Männer verdienen. Damit liegt Deutschland auf einem traurigen Spitzenplatz, die EU-Lohnlücke liegt mit 16,4 Prozent deutlich darunter, Vorreiterländer wie Polen und sogar Italien liegen weit unter 10 Prozent. Darum ist es gut und wichtig, dass es den Equal Pay Day (EPD) gibt, der wenn auch sperrig und mit viel Erklärungsbedarf jedes Jahr an dieser Ungerechtigkeit rüttelt, um eine Gleichbehandlung der Geschlechter bei der Bezahlung herzustellen. Sogar die Bild am Sonntag rechnet es vor So langsam kommt das Thema auch im Mainstream an. Doch die Betonung liegt auf langsam. Selbst wenn die Bild am Sonntag gerade am Weltfrauentag vorgerechnet und mit einer Umfrage bei 100 Unternehmen gezeigt hat, dass diese Lohnlücke quer durch viele Berufe besteht und bis zu 37 Prozent reicht – es gibt noch genügend Menschen …