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#wasgeht: Kulturtipps November

Schon immer findet ihr in unserem Veranstaltungs-Kalender besonders interessante und vielversprechende Kulturtipps in und um Bremen, heute wollen wir euch unsere höchstpersönlichen Empfehlungen für den November 2017 vorstellen. Bitte schön! Charlotte Salomon. Bilder eines Lebens Als Teil des Gedenkens an die Novemberpogrome von 1938 liest Astrid Schmetterling aus ihrem Buch ‚Charlotte Salomon. Bilder eines Lebens‘ in der Spedition. Die 1917 in Berlin geborene, 1939 nach Südfrankreich emigrierte und 1943 in Auschwitz ermordete deutsche Malerin hat ein außergewöhnliches Werk hinterlassen. In Bildern und Texten von zeitloser, eigenwilliger Kraft setzt Charlotte Salomon ihre Lebensgeschichte im Berlin der Zwanziger und Dreißiger Jahre in Szene, bevor sie nach der Pogromnacht ins Exil geht. Elemente aus Malerei, Literatur, Film und Musik sind in diesem in den Jahren 1940 bis 1942 im französischen Exil entstandenen Zyklus spielerisch miteinander verwoben. Die Autorin Astrid Schmetterling, geboren 1962 in Durban/Südafrika, aufgewachsen in Deutschland, Studium der Kunstgeschichte und Literatur in Jerusalem und London, lehrt Kunstgeschichte und Kunsttheorie am Goldsmiths College, University of London. Lesung am Donnerstag 09.11.2017 um 20.00,  Spedition, Beim Handelsmuseum 9 [Bernd]  Indie-Lesungen im unabhängigen Buchgeschäft Vom 4. …

#placestogo: Fisch und Feines, Genussmesse in Bremen

So schnell vergeht ein Jahr! Am kommenden Wochenende startet wieder Bremens große Messe für nachhaltigen Genuss Fisch&Feines. Auch dieses Mal stehen die Themen regionale Erzeugung, handwerkliche Herstellung, Verzicht auf Gentechnik und künstliche Zusatzstoffe ganz oben, denn nur Produkte, die diesen Kriterien entsprechen dürfen hier vorgestellt werden. Los geht´s am Freitag, den 3. November in der ÖVB-Arena sowie den Hallen 2 und 3. High-Lights dieses Mal: das Craft Beer Event samt Streetfood-Truck-Vielfalt und eine Fischauktion im Foyer am Samstag, 4. November 2017 jeweils um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr im Foyer der Halle 1 (ÖVB-Arena). Gin und Korn, Ingwerdrinks und Feinkost Neben Bier aus kleinen, handwerklichen Braustätten wie z.B. den auf dem Craft Beer Event vertretenen UNION Bier aus Bremen oder Grebhan´s,  ist jetzt Korn angesagt, zwei neue Sorten aus Bremen bzw. Norddeutschland sind zu entdecken, auch Wodka und immer noch Gin spielen auf der Messe eine Rolle, gute Weine sowieso. Ingwer gibt´s pur als Saft und Feinkost sowieso en masse: Käse, Gemüse, Marmeladen, Chutneys, Brotaufstriche, Gewürze und Öle, Essig und Saucen. Wieder dabei auch die Jungs von …

#Auszeit: Silentium! Stille Wanderung im Schnalstal

Erst in der Stille beginnt man zu hören. Philip Gröning Vier Mönche auf einem Edelstahlschild weisen den Weg vom idyllisch und hoch gelegenen Katharinaberg zum auf der anderen Seite der Schnals liegenden Nachbardorf Karthaus. Ein Wanderweg der besonderen Art, der zu 90 Minuten Schweigen einlädt. Die Idee: Wie ehemals die Mönche des Kartäuserklosters ihren Alltag schweigend verbrachten, bietet der Via monachorum, der Weg der Mönche, heute in abgeschiedener Landschaft Südtirols Raum und Zeit für Naturerleben und den Kontakt mit sich selbst. Eine Wanderung über dem Schnalstal Der Kulturverein Schnals hat sich den besonderen Wanderweg einfallen lassen, um die Geschichte des 1325 gegründeten Klosters Allerengelsberg wiederaufleben zu lassen. Die Stille, die in der Klosteranlage wegen des Schweigegelübdes der Mönche vorherrschte und bis heute wahrnehmbar ist, verlockt im beschleunigten Alltag des 21. Jahrhunderts viele zum Ausprobieren. Bis 1782, 450 Jahre lang , war das Kloster aktiv. Danach wurden die 12 Mönchszellen, das große Haus des Priors und die schöne Klosterkirche an arme Familien aus der Umgebung verkauft. So entstand mit der Zeit aus der Kartause das Dorf Karthaus, in …

#Interview: 5 Fragen an … Andrea und Frank Fiedler, Bremer Musical-Cracks

Nachts in Bremen 1 + 2 – was sonst nur als Dinner-Musical im historischen Bremer Ratskeller und in Kombination mit 4-Gang-Menü zu erleben ist, kommt am 30. September im Theater am Leibnizplatz als Benefizveranstaltung für die Bremer Suppenengel e.V. auf die Bühne. Vor vier Jahren starteten Andrea und Frank Fiedler ihr Musicalprojekt – sie schrieb die Story und Dialoge als Autorin, er schrieb und komponierte (zusammen mit Erich Sellheim) Liedtexte und Musik. Mittlerweile gibt es schon eine Fortsetzung der musikalischen Zeitreise durch die Bremer Geschichte“ mit Episoden von Lucie Flechtmann, einem Kellergeist, Wilhelm Hauff und historischen Gestalten zur Zeit der französischen Besatzung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Heike hat sich mit den Eltern zweier Jungs unterhalten. 1. Was macht euer Bremen Musical besonders? Besonders an Nachts in Bremen ist sicherlich sein regionaler Bezug und dass die Aufführungen nicht auf einer normalen Theaterbühne sondern im geschichtsträchtigen Ratskeller unter unserem schönen Bremer Rathaus stattfinden. In verschieden Episoden erzählen beide Teile unseres Musicals mit viel Humor von bremischen Originalen und historischen Begebenheiten. Ein Bremer Historienmusical hat es in dieser Art noch …

#Ausstellung: Der blinde Fleck. Kunst in der Kolonialzeit

Einen kritischen Blick auf die Verflechtung von Kunst und Kolonialzeit wirft derzeit – sogar bundesweit beachtet– die Kunsthalle Bremen mit der Ausstellung „Der blinde Fleck“ . Bernd empfiehlt einen Besuch gerade im Bewusstsein aktueller Entwicklungen unbedingt.  Die neue Sonderausstellung in der Kunsthalle Bremen widmet sich der Frage, wie in der historischen Phase der klassischen Moderne dem „Fremden“ begegnet wurde. Sie reflektiert damit auch ausdrücklich die Geschichte der Kunsthalle selbst, denn sie untersucht die Verflechtungen von Kunst, Bremer Importhandel und Mäzenatentum. Die so genannte Kolonialzeit von ca. 1900 bis 1919 ist die Hochphase des 1823 gegründeten Bremer Kunstvereins (die Kunsthalle wird erst 1849 eröffnet), in jener Zeit der Jahrhundertwende kommen heute noch wichtige Werke (Pechstein, Modersohn-Becker, Van Gogh, Gauguin) in den Bestand. Außereuropäische Kunst wird seinerzeit (noch) nicht gesammelt, sieht mensch von japanischen Holzschnitten ab, denen dann in der Sonderausstellung ein eigener Raum gewidmet ist. 1923 werden erstmals Objekte als Kunst – und nicht wie in den Völkerkundemuseen üblich als ethnografische – ausgestellt, sie stammen aus dem Bremer Überseemuseum. Kunst in der Kolonialzeit = Blick aufs …

#Interview: 5 Fragen an … Luka Lübke, Köchin mit Mission

Luka Lübke ist bekannt aus buten&binnen mit ihren Herdbesuchen, als progressive Küchenchefin mit einem großartigen Händchen für die gehobene, moderne Küche (z.B. Jon Luk) und seit Ende 2016 überrascht sie mit „echtem Essen für alle“ bei Marie Weser in der Stadtteilküche von Huckelriede. Und demnächst wird sie im und fürs GLUCKE Magazin eine Koch-Kolumne starten (YAY!) und plietsch für uns kochen. Zuerst aber hat sie mir 5 Fragen  beantwortet. 1.     Was macht dich besonders, was sind deine Stärken? Ich habe ausnahmslos und zu jeder Zeit mehr als ausreichend Phantasie. Das macht stark und frei und manchmal behindert es auch. Nicht nur mich 🙂 . Und ich bin konsequent. Ich ziehe Sachen durch. Auch mit Sachen aufzuhören. 2.     Was magst Du an Bremen (nicht)? Ich mag das Unprätentiöse. Die Kormorane am Weserwehr. Draußen spielen. Die Märkte und ihre Menschen.  Die Offenheit und Gastfreundschaft vieler Bremerinnen und Bremer – und auch einige Eckkneipen. Nicht: November bis Februar. 3.     Stell dir vor, Du hast 1 Million Euro zur Verfügung. Was würdest Du damit in Bremen umsetzen? Ich würde in kulinarische …

#goldencity: Griechisch-deutsche Begegnungen in der temporären Hafenbar

Die Golden City Hafenbar in der Überseestadt geht in die fünfte Saison. Vom 10. Juni bis zum 2. September 2017 rockt das Team um Frauke Wilhelm am Europahafenkopf in Walle wieder ihre temporäre Bar. Dieses Mal wird das Vergnügen noch verdoppelt: Bis Mitte Juli wird das griechische Pendant in der Hafenstadt Elefsina, der „Europäischen Kulturhauptstadt 2021“, per dauerhafter Live-Skype-Verbindung dazu geschaltet. Eine Gruppe Athener KünstlerInnen zeigt uns dann mit ihrer temporären Bar, dem „O‘ Fonias“, wie griechische Lebensfreude aussieht. Kunst und Kultur: Impulse für die Stadtentwicklung Inmitten von Gerüsten und Gerümpel der Aufbauarbeiten in der Waller Hafenbar, während der Wind an den Türen rüttelt, steht die erste offizielle, ziemlich wacklige Internetverbindung mit einigen sehr fröhlichen griechischen KünstlerInnen am Hafen von Elefsina. Sie erzählen die Geschichte von Industrialisierung und Krise, wie sie dem Waller Hafengebiet vertraut ist; aber auch eine von Aufbruch, von steigender Wasserqualität und von der Hoffnung auf eine positive Stadtentwicklung auf Basis von Kunst und Kultur. Selbstermächtigung ist das Ziel – neudeutsch: Empowerment –, weg von der Ohnmacht und Opferrolle gegenüber  wirtschaftlicher Krisen. Sie wollen einen Marktplatz schaffen für einen freien Austausch aller …