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#Nepal: Essen von Dhal bat bis Momos. Teil II einer Reisegeschichte.

Vier Wochen Nepal! Zeit genug für ausgiebiges Trekking auf bislang unerreichten Höhen (und mit Blick auf die höchsten Berge der Erde), Yoga und Meditation, viel Kultur und unglaublich freundliche Menschen, die auch mit den schwierigsten Lebensbedingungen zurecht kommen. Heike berichtet von ihrem Once-in-a-Lifetime-Erlebnis. Teil II: Essen in Nepal 

Baby, es gibt Reis … zum Frühstück, Mittag- und Abendessen

Reis ist d a s Grundnahrungsmittel in Nepal und steht mindestens zwei, oft sogar drei Mal täglich auf dem Speiseplan. Ob auf Trekking-Tour oder in den Touristenzentren – Dhal bat gibt es früh, mittags und abends. Das ist Reis mit Linsensuppe und unterschiedlichen Gemüsecurrys, raffiniert gewürzten, sauer eingelegten Pickles oder fermentierten Gemüsesaucen. Im Begnas Yoga Retreat konnten wir eine Woche lang die größte Vielfalt wunderbarer, täglich frisch gekochter Gemüsecurries genießen und auch die Linsensuppe schmeckte jedes Mal anders, aber immer köstlich. Köchin Kunga hat mir ein paar ihrer Rezepte verraten und ich durfte sogar dabei sein in ihrer kleinen Küche und mithelfen. Da alles frisch verarbeitet wird und auf einem Mini-Herd mit nur zwei Kochstellen gekocht wird, sind wir den ganzen Nachmittag am Schnibbeln und Rühren, bis der Reis (im Schnellkochtopf), die Linsensuppe und drei verschiedenen Curries zubereitet sind.

Porridge und Pancakes zum Frühstück

Zum Frühstück bietet Kunga neben dem traditionellen Dhal bat auch ein nussiges Porridge mit Bananen an. Auch das blieb in anderen Regionen des Landes unerreicht. Übrigens: Dieses kleine Yoga-Retreat kann ich nur empfehlen, neben der feinen Versorgung bietet es Roof Top Yoga mit dem herrlichsten Blick über den Begnas See auf das Annapurnamassiv (wer mag, kann 2x täglich mitmachen), Meditationsangebote und Massagen ergänzen das Angebot. In den zwei kleinen Zimmern lässt es sich auch sehr gut aushalten. Doch das war nach meiner Trekking-Tour im Langtang.

In den Bergen gab es je nach Region und Lodge auch tibetisches Brot, Pfannkuchen oder Bratreis/Bratnudeln. Frisches Obst ist außerhalb der Saison Mangelware, doch immer wieder gelangen wir an kleine Hütten, die wie ein Kiosk mit den wichtigsten Lebensmitteln aufwarten und wo es sogar Äpfel aus China und auch allseits bekannte Schokoriegel gibt, die uns über das ein oder andere Leistungs- oder Motivationstief halfen. Alkohol gibt es während der Trekkingtour keinen, dabei ging es aber hauptsächlich um die Höhe und weniger um mögliche religiöse Gründe.

Vielfalt auf dem Teller

Je touristischer die Region, umso breiter wurde das Angebot. Typisch für Nepal sind auch Momos, ein Gericht mit tibetischen Wurzeln: mit Gemüse oder auch mal mit Hühnchen gefüllte Teigtaschen, gedämpft oder frittiert, werden mit einer Chillisauce serviert. Unbedingt probieren! Daneben geht das Speise-Angebot quer durch die internationale Küche, zumindest in den touristischen Zentren: chinesischer Bratreis und -nudeln, Suppen aller Art, Pizza, Döner oder Shakshuka gibt es in Kathmandu und Pokhara. Natürlich wird alles ohne Rindfleisch zubereitet, denn Kühe sind den Nepalesen heilig. Ausnahme: In Kathmandu gibt es tatsächlich Burger-Bistros, die den klassischen Rinderpatty zwischen die Brötchen legen. Zwischendurch trafen wir auch auf Bäckereien, die sich auf deutsche Kuchen und Teilchen spezialisiert haben, sodass wir erstaunlicherweise selbst in hohen Berglagen beim Trekking die ein oder andere frisch gebackene Zimtschnecke genießen konnten.

Markt, Kiosk und Direktvertrieb

In den Dörfern, Städten und auf dem platten Land wird die Versorgung mit frischem Gemüse und Obst und anderen Lebensmitteln auch in Nepal durchweg auf Märkten, in kleinen Läden und sogar in Supermärkten gesichert. So gibt es z.B. im touristischen Thamel in Kathmandu sogar zwei Supermärkte, die alles führen, was das Trekkerherz begehrt. Zum Alltagsleben gehören aber auch motorisierte Straßenhändler, die frisches Gemüse oder andere notwendigen Dinge anbieten. Übrigens: In Nepal gibt es einige wirklich gute Brauereien mit schönen Bieren. Mein Favorit: Everest vor Gorkha und Sherpa. Wichtig auch für den Export sind Kaffee und Gewürze, die es oft auch in Bioqualität gibt. Ich habe mich mit kleinen Vorräten eingedeckt, die mich noch lange fein an dieses besondere Reiseziel erinnerten.

Aber seht selbst eine kleine Sammlung aus meinem Nepal-Fotoalbum:

Text und Fotos: Heike Mühldorfer