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#plietschkochen: Spicy Möhren-Rohkost von Luka Lübke

Luka Lübke, Bremer Spitzenköchin mit Hang zu „echtem Essen“ – also einer gesunden, modernen Küche – zeigt heute wieder wie „plietschkochen“ gelingt und wird uns eine kleine Reihe von einfachen Rezepten für einen schnellen Mittagstisch servieren – heute gibt´s Spicy Möhrensalat fürs Büro oder zuhause. Viel Spaß beim Lesen und Kochen!

Plietschkochen dreht sich nicht um Sterne, sondern um Kochen im wirklichen Leben. Manchmal bringt das wirkliche Leben schöne Dinge mit sich. So wie bei mir zum Beispiel einen ziemlich perfekten Privatpartner, der tagsüber im Büro arbeitet. Abends frage ich ihn, ob er schon was gegessen habe oder was eigentlich. Oft bekomme ich dann solche Antworten: „Ja, ein Käsebrot“, oder „was Komisches vom Supermarkt.“ Ich erinnere mich an die Zeit, in der ich selbst an Orten gearbeitet habe, an denen man nicht von Essen umgeben war. Manche sind jeden Tag essen gegangen, aber das waren dann die, mit den längeren oder flexiblen Mittagspausen. Dann gab es die Tage, an dem man beim Pizzadienst, beim Chinesen oder bei der Baguette-Tante um die Ecke einen Salat mit Mais und Putenbrust in Currysauce bestellte, weil das leichter ist. California hieß der. Das Erfreulichste beim asiatischen Essen waren die Glückskekse, von denen ich bis heute lieber das Papier als das Gebäck esse.

Plietschkochen für die Mittagspause

Warum tun wir uns das eigentlich an? Heute starte ich einen kleine Plietsch-Serie mit Rezepten, die du auch mit zur Arbeit nehmen kannst. Und weil sich der Aufwand für eine Portion nicht lohnt und wir nicht jeden Tag das Gleiche essen wollen, schlage ich vor: tut euch zusammen. Kocht für drei oder vier Kollegen mit, wechselt einander ab, verschenkt mal ein Pröbchen, tauscht Rezepte aus!

Aromen satt. Vielleicht auch schon von den allerersten Frühkarotten. Foto: Luka Lübke / marieweser.de

Spicy Möhrensalat mit Datteln und Pistazien

Mittags soll es etwas sein, was eher beschwingt, als beschwert. Salat zum Beispiel. Den gibt es im Supermarkt schon fertig geputzt, teils aus der Dose und du kannst dir selbst aussuchen, welches Dressing du willst. Weil es ja nur ein leichter Salat ist, nimmst du meistens das fettigste Dressing, was sich finden lässt. Denn nur dann schmeckt der Salat nach was. Aber kannst du dir auch aussuchen, was im Dressing drin ist? Erlebst du was beim Essen oder ist es mehr oder weniger immer gleich? Man hat’s nicht leicht.

Findest du, dass Möhrensalat nach etwas Spannendem klingt? Dieser ist es und du kannst ihn unendlich variieren und upgraden – zum Beispiel mit Ziegenkäse, Grillkäse, anderen Nüssen oder Kräutern. Für zuhause kann er auch eine Beilage sein. Zu Chicken-Wings zum Beispiel. Gib vier große, geschälte und geraspelte Möhren in eine große Schüssel und mische sie mit feingehackter Zwiebel, geriebenem Ingwer und Knoblauch, Saft und dem Abrieb einer Zitrone. Gib einen TL Honig und einen Schuss gutes Öl dazu. Zieh Handschuhe an und knete alles kräftig durch, damit sich alle Aromen gut miteinander verbinden. Zerstoße eine Handvoll Pistazien (günstiger sind Wal- oder Erdnüsse) und schneide 5 Datteln in Scheiben, ziehe sie darunter und schmecke ab mit Salz, Pfeffer, Chili und Kreuzkümmel. Niemals vergessen: frisches Grün wie Petersilie oder Koriander. Im fest verschraubten Gläschen hält sich dieser Salat bis zu drei Tage im Kühlschrank. Wenn doch was übrig bleibt, kannst Du ihn mit übriggebliebener gekochter Hirse oder Quinoa mischen, ein verquirltes Ei darunter ziehen und mit etwas Mehl in eine würzige Gemüsefrikadelle verwandeln.

Text und Rezept: Luka Lübke / marieweser.de