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reiseZeit: Gebeutelt und verschlafen – Koala down under

Ein Koala macht es sich im Eukalyptusbaum gemütlich.
Ein Koala macht es sich im Eukalyptusbaum gemütlich.

Ein Koala macht es sich im Eukalyptusbaum gemütlich.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen sich über das Land schieben, begrüßen die kreischenden Kanarienvögel den Tag lautstark – ein Wecker ist nicht nötig. Auch deshalb mutiere ich am anderen Ende der Welt wohl zum Frühaufsteher und bin spätestens 7 Uhr auf den Beinen. Gespannt bin ich vor allem auf die Begegnung mit exotischen Hüpfern und Beuteltieren. In einem Land, in dem 80 Prozent der Pflanzen- und Tierarten als giftig gelten, scheint es wie ein Wunder, dass es auch putzige, friedliebende Vierbeiner gibt. Von Brisbane aus mache ich mich auf den Weg zum Lone Pine Koala Sanctuary. 1927 gegründet, ist er einer der ältesten Parks, in denen Koalas geschützt werden und in dem die Besucher mit der Wildnis auf Tuchfühlung gehen können. Nach einer Fahrt von 40 Minuten durch die hügelige Landschaft der Vororte von Brisbane entsteige ich dem Bus und ein frischer Duft nach Eukalyptus weht mir entgegen. Wie ich später lerne, ist das die einzige Pflanze, von der sich die Koalas ernähren. Sehr viel Energie gibt ihnen das nicht, deshalb hängen sie meist träge und schläfrig in den Ästen herum und viele Leute meinen tatsächlich, sie stünden unter Drogen.

Müde und hungrig

Wie im Rausch wirken die grauen Bären nicht, müde schon eher. Vielleicht ist ihnen aber auch einfach zu heiß, schließlich haben sie – meiner Meinung nach – ein viel zu dickes Fell für dieses subtropische Klima. In den Ästen sitzen sie, den Kopf auf die Brust gesunken, oder an den Baumstamm gelehnt mit geschlossenen Augen. Viel Zeit bleibt mir für das Foto mit Mutter und Kind, weil das Kleine tief schlummert, den Kopf auf den Bauch der Mama gelehnt. Wenn sie wach werden, hangeln sie in Zeitlupe nach den Blättern des Baums und kauen gemächlich vor sich hin. Hoffentlich kommt niemand der Touristen auf die Idee, sich einfach einen Koala vom Baum zu klauen, wehren werden sie sich jedenfalls nicht gegen diese Form des Kidnappings.

Eine Koala-Mutter und ihr schlafendes Kind.

Eine Koala-Mutter und ihr schlafendes Kind.

Gebeutelter Springinsfeld

Bei den Kängurus ist es anders. Die neugierigen Weitspringer wirken wie eine Mischung aus Reh und Hase, sind aber lange nicht so scheu wie die uns bekannten Waldbewohner. Sie hüpfen munter umher oder grasen gemütlich auf der Wiese. Nur ein paar Meter neben mir beobachte ich, wie sich ein Junges gemütlich von der Mutter tragen lässt. Eigentlich ist es schon ein wenig zu groß für den Beutel, denn die langen Beine ragen um Längen heraus. Aber ich bemerke gleich die Annehmlichkeiten: Wenn die Mutter grast, steckt der Nachwuchs das Köpfchen heraus und ist nur wenige Zentimeter von den saftigen Halmen entfernt. Ein ziemlich entspanntes Leben, das die Australier adaptiert zu haben scheinen – Down Under lebt man nach dem Motto: Take it easy.

03koala_© Annica Müllenberg

© Fotos von Annica Müllenberg

Und hier geht´s zu Teil I der Kolumne: reiseZeit: Annicas Flug in die Zukunft

Teil II: reiseZeit:  Flagge zeigen oder nicht?

Teil III: reiseZeit: Surfers Paradise

 

1 Kommentare

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