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reiseZeit: Annicas Flug in die Zukunft

Zehn Wochen Down Under

Zehn Wochen Down Under

Zehn Wochen Down Under

GLUCKE-Autorin Annica Müllenberg lässt uns teilhaben an ihrer Reise durch Australien und schreibt über ihre Zeit am unteren Ende der Welt mit Koalas, Bumerangs, Haien und einem heiligen Berg, der aussieht wie ein schlafender Dinosaurier. Heute Teil I: Ankunft in Brisbane.

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Beeindruckende Begrüßung von T-Rex und Co.

Zwischen den Stahl- und Glasbauten verstecken sich auch ältere Gebäude.

Zwischen den Stahl- und Glasbauten verstecken sich auch ältere Gebäude.

Von der South Bank kann man bereits ab 19.30 Uhr eine erleuchtete Skyline sehen.

Von der South Bank kann man bereits ab 19.30 Uhr eine erleuchtete Skyline sehen.

Vom Riesenrad kann man die gesamte Stadt überblicken.

Vom Riesenrad kann man die gesamte Stadt überblicken.

Mangrovenbäume bei Nacht.

In Down Under angekommen, geht es in meinem Geist drunter und drüber. Im Schneesturm eilte ich am vergangenen Donnerstag zum Frankfurter Flughafen, um 24 Stunden später nach fünf Spielfilmen an Bord und einer Zwischenlandung in Singapur am Sonnabend aus dem Flugzeug auf der anderen Seite der Welt auszusteigen – in Brisbane. Wo war der Freitag geblieben? Ich bin in die Zukunft geflogen. Wie die sich anfühlt? Schwül-warm. Es riecht nach Gewächshaus und ein salziger Meeresduft liegt in der Luft.

Exotische Umgebung

Die Vögel kreischen, zwitschern, keckern, schnattern wie im Urwald. Im Unterholz schnarren und summen die Grillen, als würden sie Strom für ein Kraftwerk produzieren. Mal glaubt man, eine Alarmanlage wäre losgegangen, dann wieder erinnern die Schreie der Kanarienvögel an ein heftiges Klopfen. Brisbane offenbart sich bereits am Flughafen als Paradies. In den Palmen sitzen die bunten Exemplare, die man in Europa nur aus dem Zoo kennt. An den Straßenrändern stehen Hinweisschilder, die auf Koalas verweisen. Die knuddeligen Beutelbären sitzen nämlich auch mal orientierungslos auf der Straße.

Amerika der Südhalbkugel?

Auf dem Weg in die Stadt passiert der Zug Straßenzüge, die an amerikanische Wohnhaussiedlungen erinnern – von einer großzügigen Veranda geht es durch eine Fliegengittertür in die Holzhäuser. Doch der Schein trügt, die Aussies – Bewohner der größten Insel der Erde und des sechstgrößten Landes – wollen kein bisschen sein wie Amerikaner. Man sagt ihnen nach, sehr lässig und entspannt zu sein. Tatsächlich spendiert mir der Busfahrer eine Fahrt und gibt mir unterwegs noch ein paar Tipps, während wir an Hochhäusern aus Glas und Stahl vorbeifahren, zwischen denen wie aus einer anderen Welt Kirchen und ein Bahnhofsgebäude aus dem vorletzten Jahrhundert stehen. „Du musst South Bank ansehen, das kulturelle Zentrum der Stadt. Direkt am Fluss sind dort Museen, Galerien, Schwimmbecken und Restaurants“, sagt er und hält an meiner Station – nicht ohne sich noch einmal zu erkundigen, ob ich weiß, wo ich hin muss. An einer Kreuzung stehen Menschen gehüllt in blaue T-Shirts mit der australischen Flagge darauf. Sie winken jedem passierenden Auto zu und weisen auf ein Plakat mit einer Person – eine Art Wahlkampagne für einen regionalen Abgeordneten. „Dear, can I help you?“, die Wahlkampfunterstützerin unterbricht ihr Winken für mich und fragt wo ich lang muss, bietet mir ihr Handy zum Telefonieren an. Ich muss wirklich auf der anderen Seite der Welt sein, dass mir Menschen ungefragt so freundlich helfen, kenne ich aus Deutschland nicht.

Ein perfekter Regenbogen über der South Bank, der Uferpromenade.

Ein perfekter Regenbogen über der South Bank, der Uferpromenade.

alle Fotos © Annica Müllenberg