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bremerKultur: Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere

Zur Ausstellung gibt es einen umfangreichen Katalog.

Elisabeth Mann Borgese wählte das Meer zum Lebensinhalt. Geboren am 24. April 1918 in München und gestorben am 8. Februar 2002 in St. Moritz/ Schweiz, war sie das fünfte und jüngste Kind Katia und Thomas Manns. Ihr leidenschaftlicher Einsatz für den Schutz der Ozeane war Teil ihres Kampfes für eine gerechtere Welt. Die Kosmopolitin, die in ihrem Leben insgesamt vier Staatsbürgerschaften besaß, war einziges weibliches Gründungsmitglied des Club of Rome, gründete das wegweisende International Ocean Institute (IOI-Institute) in Malta und war als Delegierte bei der UN-Konferenz maßgeblich am Internationalen Seerechtsübereinkommen von 1982 beteiligt. Auch als Autorin (Das Drama der Meere, 1976) und als Professorin für Politikwissenschaft in Halifax/Kanada widmete Elisabeth Mann Borgese ihre Arbeit den Meeren. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie in Deutschland allerdings erst durch das Doku-Drama Die Manns bekannt, in dem sie 2001 mit Charme und ungewöhnlicher Leichtigkeit ihre Familiengeschichte aus der Sicht als jüngste Tochter des deutschen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann kommentierte. Ihrer faszinierenden Lebensgeschichte mit Stationen in München, der Schweiz (im Exil), sowie in den USA, Italien und Kanada, ihrer Ehe mit dem italienischen Antifaschisten Giuseppe A. Borgese, ihrem Verhältnis zur Familie sowie ihrem großartigen, politischen Wirken nähert sich ab dem 31. August 2013 die Ausstellung „Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere“ mit  Originaldokumenten und zeitgenössischen Berichten im Bremer Haus der Wissenschaft

„Das Meer durch seine Natur selber, zwingt uns dazu international zusammen zu arbeiten; anders zu denken.“ Elisabeth Mann Borgese

Zwei deutsche Insider berichten zur Wissenschaftsmatinee am Eröffnungstag  um 11.00 Uhr im Haus der Wissenschaft über die Hintergründe: Werner Ekau als Vertreter des von Mann Borgese gegründeten IOI-Instituts zeigt ihre Rolle bei der Entwicklung der Seerechtskonvention und die Auswirkungen auf Nutzungen wie Fischerei, Meeresbergbau oder Verschmutzung auf. Nikolaus Gelpke kann von seinen sehr persönlichen Erfahrungen mit Elisabeth Mann Borgese berichten. Er hat sie schon als junger Mensch kennengelernt und ist Herausgeber der Publikumszeitschrift mare, die er auch durch die Anregung der Publizistin entwickelt hat und die seit 1999 monatlich erscheint und erstaunlicherweise immer neue Aspekte des Ozeans beleuchtet. Direkt im Anschluss an die Vorträge wird die Ausstellung eröffnet. dieGlucke meint: Wer den interessanten, persönlichen Einstieg und Einschätzung des Lebens einer ganz besonderen Frau verpasst, hat bis zum 31. Oktober Zeit, die Ausstellung zu erleben. Außerdem ergänzt ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit meeresbiologischen Themen die Ausstellung, dazu gibt es auch einen Flyer.

Weitere Infos:

Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, Erdgeschoss

Die Ausstellung wird vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) GmbH, Bremen in Kooperation mit dem International Ocean Institute, Malta vom 31. August bis zum 31. Oktober im Haus der Wissenschaft präsentiert. Die Kuratoren Dr. Holger Pils und Karolina Kühn führen am Eröffnungstag durch die Ausstellung.

Zur Ausstellung gibt es einen Katalog: Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere Holger Pils, Karolina Kühn (Hrsg.), mare Verlag, ISBN 978-3-86648-187-9

Zur Einstimmung hat dieGlucke ein Video des arteJournal entdeckt!