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Wie war´s?: Im Bürgerchor in Mahagonny

dieGlucke fragt immer mal wieder nach bei Menschen, die etwas ausprobieren, etwas anders machen oder etwas Überraschendes erleben. Dieses Mal schnupperte Gerlinde Jäkel Theaterluft im BürgerInnenchor im Weill-Brecht-Stück „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagoni“ und berichtet darüber. 

Regisseur Benedikt von Peter hatte die Idee, in seiner Inszenierung des Stückes nicht nur den Theaterchor, sondern auch einen Chor der Werktätigen, also der Angestellten aus verschiedenen Bereichen des Bremer Theaters, und für die Samstagsvorstellung am 29. Juni 2013 auch einen Bürgerchor mit ins Ensemble zu integrieren. Über eine kleine Notiz in der Zeitung und durch Mundpropaganda informiert, fand ich mich mit ca. 30 BremerInnen ein, um eine knappe Woche Theaterluft zu schnuppern und in einem einmaligen Stück mitzuwirken. Vier Proben waren angesetzt und natürlich die Vorstellung selbst. Unsere Aufgaben waren relativ einfach: farbenprächtige Kostüme tragen, ein Echo der gesungenen Worte bilden, ein kleines Tänzchen zeigen und an zwei Stellen Lieder mitsingen. Dabei waren eher schauspielerische als gesangliche Qualitäten gefragt – für mich ein Glücksfall, da die Schauspielerei einen besonderen Reiz auf mich ausübt! Auch die Zuschauer sollten in das Geschehen der Stadt Mahagonny einbezogen werden, um so die Grenzen zwischen Darstellern und Zuschauern aufzulösen.

Mein Job: Überraschende Impulse fürs flanierende Publikum

Meine und unsere Rolle dabei, Menschen im Publikum zu einem gemeinsamen Tanz zu animieren. Aufregend und spannend war es für mich, mitten im Theaterleben zu stehen und mitzuspielen. Das Stück fand auf allen Ebenen des Theaters statt: Flure, Foyer, Theatersaal und Eingang des Theater bis auf die Straße, dabei bildeten Zuschauer und Darsteller immer eine gemeinsame Menge. Wir, als Neulinge, wurden wie die hoch qualifizierte SängerInnen und der Profichor mitsamt dem Chor der Werktätigen im Team integriert und herzlich aufgenommen. Eine einmalige Erfahrung für die Mitglieder des einwöchigen Bürgerchores, an die ich bestimmt immer gerne zurückdenken werde – wie auch alle anderen. Und sollte wieder einmal die Möglichkeit bestehen in so einem einzigartigen Projekt im Theater mitzumachen, bin ich bestimmt dabei….

Zum Hintergrund: Mit dem Stück hatte die erste Spielzeit des neuen Intendanten Michael Börderding begonnen, damit sollte sie jetzt auch im Rahmen des sechstägigen Mahagonny-Events enden, bei dem rund um die Uhr das Theater zu einem Ort der Begegnung, des Miteinander geöffnet war und alle BesucherInnen dazu aufgefordert waren bei diversen Aktionen, Installationen und Konzerten mitzumachen.

Foto: © Gerlinde Jäkel

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