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lebensArt: Erntezeit für alle

Brombeeren, Holunderbeeren, Zwetschgen, Äpfel – jetzt hängen Büsche und Bäume in Gärten, an Wiesen und an Wegen voller reifer Früchte. Und oft genug erntet kein Mensch dieses Obst! Das muss anders werden, haben sich die Berliner Kai Gildhorn und Katharina Frosch mit einigen Mitstreitern gedacht und vor zwei Jahren die Internetplattform Mundraum.org gegründet, die – mittlerweile preisgekrönt – dazu auffordert, verwaiste Obst- und Nussbäume oder Beerensträucher zu kartographieren und dadurch anderen die Möglichkeit gibt, sie abzuernten. Auch Garteneigentümer, die ihre übervollen Bäume nicht leeren wollen oder können, sollen ihre scheinbar herrenlosen Gärten für die Allgemeinheit öffnen. Ausgesprochenes Ziel der „Mundräuber“ ist es auch, „in Vergessenheit geratene Früchte im öffentlichen Raum wieder in die Wahrnehmung zu rücken und Wert zu schätzen, um sie als Teil unserer Kulturlandschaft und der Biodiversität dauerhaft zu erhalten“. In und um Bremen gibt es noch nicht so viele Einträge, aber die Haupterntezeit beginnt ja gerade erst. dieGlucke meint: Augen auf und mögliche Ernteplätze weitergeben!

Und so geht´s: Die Fundstellen werden von den Nutzern auf einer interaktiven Karte im Internet eingetragen. Kleine Symbole zeigen auf einen Blick, welche Früchte, Nüsse oder Kräuter geerntet werden können. Statt dem Gang zum Supermarkt gibt nun der Blick auf www.mundraub.org Hinweise für regionale Gartenschätze samt Angabe des genauen Fundorts von frei zugänglichem Obst der Saison. Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip der Allmende, wo gemeinschaftliches Eigentum genutzt aber auch gepflegt wird. Deshalb gilt: Wer erntet, soll pfleglich mit Bäumen und Sträuchern umgehen, nur soviel mitnehmen, wie auch tatsächlich verarbeitet wird, eigene Fundstellen weitergeben und auch Zeit in die Hege und Pflege investieren. Seit kurzem gibt es ein Mundräuber Handbuch, das dabei hilft, Früchte zu erkennen und zu verarbeiten, über legale Hintergründe informiert und auch die Idee der Allmende behandelt. Mit dem Buch haben die Autoren das perfekte Beispiel für ein Allmende-Gut realisiert, da es gemeinschaftlich über so genanntes Crowd Funding finanziert wurde. Zu kaufen ist es direkt über www.mundraub.org.

 

3 Kommentare

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