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Women@Work: Mini-Jobs abschaffen!

Lustig sieht es aus, wie die drei aktiven Frauen und der eine Mann auf dem Foto der Minijob-Zentrale ihre Arbeit tun. Doch lustig ist dabei nicht all zu viel, denn der Lohn ist meistens mini und die Möglichkeiten der Altersvorsorge überhaupt nicht vorhanden. Darüber sind sich viel Sozialverbände einig, die Sachverständigenkommission im Gleichstellungsbericht hat sich mit Nachdruck für die Abschaffung der Sonderstellung von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen ausgesprochen und auch Arbeitsministerin von der Leyen promotet eine Zuschussrente für Frauen, damit die drohende Altersarmut in Zukunft etwas abgefedert wird. Gleichzeitig bastelt ihre Ressort mit an einem Entwurf für die  Regierungskoalition, wie die in der Koalitionsvereinbarung festgelegte  Einkommensgrenze für Mini-Jobs um 50 Euro angehoben werden kann. Brigitte Scherb, Vorsitzende des Deutschen LandFrauenverbands (dlv) schlägt Alarm und kritisiert die Pläne der Koalition: „Dies kann nicht im Sinne einer geschlechtergerechten Politik und auch nicht im Einklang mit der Strategie der Bundesregierung zur Fachkräftesicherung sein. Wer den Anteil der Frauenerwerbstätigkeit wirklich erhöhen will, muss deutlich andere Anreize setzen, als es diese Bundesregierung tut!“ Der dlv fordert stattdessen, Mini-Jobs abzuschaffen und geringfügig entlohnte in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln. Das ist auch, was die zuständigen Ministerinnen von der Leyen und Schröder eigentlich möchten (glaubt frau verschiedenen Medienberichten), doch wieder einmal begehrt keine der beiden gegen die unsinnige Koalitionsvereinbarung auf. dieGlucke meint: Traut Euch Ladies!

Mini-Jobs sollen im Rahmen der Hartz IV-Regelungen für Arbeitslose einen Einstieg in reguläre Beschäftigung bieten. Studien der Hans-Böckler-Stiftung gehen davon aus, dass nicht einmal jede/r Zehnte den Übergang vom Mini-Job zu einer regulären, sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit schafft. Etwa 7,5 Millionen Menschen arbeiten im Mini-Job, darunter knapp 4,65 Millionen Frauen.