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Literaturfestival: Die Dichter sind in der Stadt!

24 Dichter aus 16 Nationen, internationale Superstars der Literatur wie Erika Pluhar, Cees Nooteboom, Ulla Hahn, Esther Kinsky oder Raphael Urweider, aber auch interessante junge und neu entdeckte Poeten und Performer treffen sich in Bremen zum Festival Poetry on the Road, um mit Lesungen, Performances, Workshops, Poetry Slams oder Ausstellungen ihrer Leidenschaft zur Poesie Ausdruck zu verleihen. Das Literaturfestival hat sich zu einem der renommiertesten Deutschlands entwickelt und präsentiert auch in diesem Jahr traditionelle und experimentelle Dichtkunst in gewohnter Form (Lesung), aber auch mit viel Mut zum außergewöhnlichen Zusammenspiel von Poesie, Musik, Kunst, Video und Film.

Vom 30. Mai bis 4. Juni 2012 spricht Bremen die Weltsprache der Poesie in verschiedenen Locations und mit einem dichten Angebot an vielversprechenden Veranstaltungen. dieGlucke pickt eine kleine Auswahl aus dem überbordenden Programm:

Am 35. Spieltag wird über die Bundesliga-Saison des SV Werder Bremen abgerechnet – zum sechsten Mal. Neu ist, dass sich dieses Mal ausschließlich Frauen dem eher männlich dominierten Thema annehmen. Je eine Autorin und eine Künstlerin setzen sich mit einem der 17 Heimspiele auseinander und entwickeln eine Arbeit dazu. Die Ausstellungseröffnung findet statt am 30. Mai 2012, 20 Uhr in der Galerie Kramer, Vor dem Steintor 46.

Ruth Wolf-Rehfeldt gehört zu den bedeutenden Künstlerinnen der DDR und setzte sich seit den 1970er Jahren virtuos mit der Verbindung von Text und Bild auseinander. Sie erstellte auf ihrer Reiseschreibmaschine so genannte  Typewritings, grafische Kunst aus Buchstaben, und verschickte diese Postkarten und Grafiken (zusammen mit ihrem Mann Robert Rehfeldt) ins internationale Netz der „Mail Art“ und konnte so die Ausstellungsverbote der DDR umgehen. Die Künstlerin lebte und arbeitete in der DDR und beendete ihre künstlerische Tätigkeit mit der Wende 1989. Das Museum Weserburg, Teerhof 20, zeigt retrospektiv erstmals ihre poetische Kunst des Typewritings. Ausstellungseröffnung am 31. Mai 2012, 20 Uhr.

Alz-Poetry-Projekt von Lars Ruppel, der zusammen mit Alzheimerpatienten klassische Gedichte aus ihrer Kindheit liest, um Erinnerungsprozesse anzustoßen. Eine Gedankenreise mit Eichendorff, Busch oder Erhardt im Altenpflegeheim der Inneren Mission, Kirchweg 124-128 am 3. Mai von 14 bis 17 Uhr. Am 4. Mai in der Kulturkirche St. Stephani performt Lars Ruppel im Rahmen der Ausstellung Kunst trotz Demenz (19 Uhr).

Übrigens: Das Bildmotiv zum Poetry-Festival ist auch schon ein Beispiel für die Poesie von Wörtern und Bildern. Mit Hilfe eines Computerprogramms wurden die Gedichte des Festivals zueinander in Beziehung gesetzt, was eine Netzwerkstruktur ergab, die in einer abstrakten Grafik dargestellt werden konnte. Diesen faszinierenden Effekt gibt es auf der Homepage von Poetry on the Road zu sehen, hier auf VisualPoetry klicken und staunen.

Alle Veranstaltungen des Festivals sind hier zu finden auf der Homepage.