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#goldencity: Griechisch-deutsche Begegnungen in der temporären Hafenbar

Die Golden City Hafenbar an ihrem Stammplatz am Europahafen holt sich dieses Jahr griechische Unterstützung per Live-Schalte. Foto: goldencity

Die Golden City Hafenbar in der Überseestadt geht in die fünfte Saison. Vom 10. Juni bis zum 2. September 2017 rockt das Team um Frauke Wilhelm am Europahafenkopf in Walle wieder ihre temporäre Bar. Dieses Mal wird das Vergnügen noch verdoppelt: Bis Mitte Juli wird das griechische Pendant in der Hafenstadt Elefsina, der „Europäischen Kulturhauptstadt 2021“, per dauerhafter Live-Skype-Verbindung dazu geschaltet. Eine Gruppe Athener KünstlerInnen zeigt uns dann mit ihrer temporären Bar, dem „O‘ Fonias“, wie griechische Lebensfreude aussieht.

Kunst und Kultur: Impulse für die Stadtentwicklung

Inmitten von Gerüsten und Gerümpel der Aufbauarbeiten in der Waller Hafenbar, während der Wind an den Türen rüttelt, steht die erste offizielle, ziemlich wacklige Internetverbindung mit einigen sehr fröhlichen griechischen KünstlerInnen am Hafen von Elefsina. Sie erzählen die Geschichte von Industrialisierung und Krise, wie sie dem Waller Hafengebiet vertraut ist; aber auch eine von Aufbruch, von steigender Wasserqualität und von der Hoffnung auf eine positive Stadtentwicklung auf Basis von Kunst und Kultur. Selbstermächtigung ist das Ziel – neudeutsch: Empowerment –, weg von der Ohnmacht und Opferrolle gegenüber  wirtschaftlicher Krisen. Sie wollen einen Marktplatz schaffen für einen freien Austausch aller Generationen und Gesinnungen – wie griechisch ist das denn?

Und so sieht das griechische Pendent aus: O‘ Fonias, temporäre Hafenbar in Elefsinas. Foto: goldencity

Verständlich wird damit das diesjährige Motto „Von Griechen lernen“ des Golden-City-Projektes, das angetreten ist, um mit neuen Mitteln Platz für das alte Walle in der schicken Überseestadt zu schaffen. Passend auch der Mythos des klassischen Elefsinas: Hier hat einst Hades, der Gott der Unterwelt, die Fruchtbarkeitsgöttin Persephone entführt, die aber von ihrer Mutter Demeter befreit werden konnte. Diese Befreiung – oder Erfindung – des Frühlings, wurde in Elefsina durch eine heilige Tempelanlage und die religiösen Riten der Eleusinischen Mysterien über viele Jahrhunderte gefeiert. Ein Symbol für Tatkraft und Aufbruch, an dem sich Walle und Bremen, Elefsina und Griechenland, orientieren und ermutigen können.

Golden City Hafenbar mit Anisschnaps und Mysterien

Was dem geneigten Publikum ab dem 10. Juni in der dann vollständig eingerichteten Hafenbar mit tatkräftiger griechischer Unterstützung geboten wird, ist eine Mischung aus Bewährtem und Neuen, Sinn und Unsinn, Geschichten und Mythen, Mitmachen und Staunen und natürlich viel Musik und Anisschnaps. Los geht’s mit der feierlichen Eröffnung des „Mystirio Kanali“ (der oben angsprochenen Skype-Verbindung ins „O‘ Fonias“) mit einer „feierlichen Prozession, sirenenartigen Gesängen und einer Blasmusikkapelle“.

Griechisch-bremisches Kulturaustauschprogramm auf dem Mystirio Kanali – die Teams von Golden City und O Fonias.  Mysterien : Foto: goldencity

Am Sonntag den 11. Juni treffen dann unter dem Motto „Erfindung des Frühlings“ die Mysterien Elefsinas auf die Mythen der Golden City in Walle mit seinen legendären Hafenbars der 1950er und 60er Jahre. Weitere griechisch-deutsche Begegnungen sind der „Greek Frühschoppen“ am So. 18.06.  ab 17 (!) Uhr und am So. 02.07 ab 11 Uhr, sowie die griechisch-deutschen „Golden City Lokalrunden“ am 15.06. und am 29.06., jeweils ab 20 Uhr.

Nach den Griechen

Vom 17. Juli bis zum 2. September startet dann die zweite Hälfte des Golden City Hafenbar-Programms, mit neuen Lokalrunden, dem gemeinsamen Singen mit RamonaRamonRammé und vielen Konzerten von Lokalhelden und Geheimtipps von außerhalb.

Alle Termine und Informationen gibts unter goldencity-bremen.de

Tickets am Tresen im Golden City (ohne VVK-Gebühr) werktags von 10.00-14.00 und 18.00-20.00, an der Abendkasse während der Veranstaltungen sowie (zzgl. VVK-Gebühr) bei Nordwestticket und im Weser Kurier-Pressehaus.

Text: Gabriel Bergmann