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dieKreativen: Katharina Janzen und Judith Ngo vom Label ILIKETREES

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Dass das Selbermachen seit einiger Zeit wieder richtig im Kommen ist, wissen wir längst. Der Trend geht weg von der Massenware, hin zum Individuellen, Unperfekten. In Bremen eröffnen Werkstätten, Lädchen und Kursangebote für Do-It-Yourself-Begeisterte. Und es gibt es das junge Label ILIKETREES, das von zwei Bremer Studentinnen gegründet wurde. Judith Ngo und Katharina Janzen (beide 25) lieben das Handarbeiten. Stricken und Nähen – ob für sich oder andere – ist für sie ein entspannendes Hobby mit klarer Botschaft: Lieber selber machen als kaufen! Die GLUCKE traf die beiden Frauen, die seit 2012 selbst produzierte Strickmützen und Taschen verkaufen.

Seit wann gibt es ILIKETREES, wann war es für euch an der Zeit, der Sache einen Namen zu geben?

Katharina: Wir nähen beziehungsweise stricken schon länger. Und wussten das eigentlich auch voneinander. Ich habe Judith dann vor gut einem Jahr mal eine selbstgenähte Kosmetiktasche geschenkt, die ihr wohl ganz gut gefallen hat und so kamen wir auf die Idee mal zusammen was zu machen. Um seinen Freunden zeigen zu können, was man so treibt und auch andere Leute erreichen zu können, eignet sich Facebook ja ganz gut. Da haben wir dann angefangen. Der Name ILIKETREES war schon vorher da, so hieß Judiths Blog, das haben wir dann einfach übernommen. Außerdem kam dann noch eine „richtige“ Homepage und ein Online-Shop dazu, das ist einfach persönlicher und individueller als in den sozialen Netzwerken. Das ist jetzt ungefähr ein Jahr her.

Was habt ihr euch zu diesem Zeitpunkt für die Zukunft erhofft?

Judith: Wir hatten schon so ein bisschen die Hoffnung, dass vielleicht mehr daraus wird und wir auch über den Freundeskreis oder die Familie hinaus Leute finden, die mögen was wir machen und bereit sind, Geld dafür zu bezahlen. Wirklich hohe Erwartungen waren da eigentlich nicht. Aber es war natürlich schön zu sehen, dass so viel positive Resonanz kam, ob von Freunden oder Unbekannten. Das hatten wir auch im letzten Herbst beim Buntmarkt in der Bremer Neustadt erlebt. Da sind so viele Leute an unserem kleinen Stand stehen geblieben, nur die wenigsten haben was gekauft, aber wenn dann jemand sagt ‚Eure Sachen sind toll‘, das macht natürlich glücklich.

Buntmarkt? Was hat es damit auf sich?

Katharina: Der Buntmarkt hat im Rahmen des autofreien Sonntags in der Neustadt stattgefunden. Saskia, von der tollen Kalle-Werkstatt, hat den Markt organisiert und uns einfach mit eingeplant. Das war so toll, alle waren total nett und wir hatten jede Menge Spaß! An den Abenden vorher haben wir nochmal richtig losgelegt, weil uns aufgefallen ist, dass wir viel zu wenig Ware haben. Naja. Am Ende hat alles gut geklappt und wir waren mehr als zufrieden mit unserer ersten Markt-Erfahrung.

Klingt spannend! Was plant ihr für die nächste Zeit?

Katharina: Auf jeden Fall unseren kleinen Katalog aufstocken, wir haben noch so Vieles, was fotografiert und hochgeladen werden muss. Außerdem schauen wir natürlich immer, was man so noch ausprobieren kann, was Spaß macht und zu uns passt. Wir haben letztens zum Beispiel Stoff mit unserem eigenen Motiv herstellen lassen, daran wollen wir gerne anknüpfen, das ist einfach nochmal viel authentischer, wenn sogar der Stoff aus eigener Hand ist. Außerdem haben wir gerade ein Projekt mit dem Label VARGAR APPAREL (Bremen, Berlin) gestartet. Für deren neue Kollektion haben wir eine kleine Auflage Rucksäcke genäht. Das war spannend, sie hatten zwar ganz klare Vorstellungen, aber wir haben natürlich auch unseren Senf dazu gegeben! Auch bedruckte T-Shirts stehen immer noch auf unserer Agenda. Man munkelt, dass diesen Sommer eine erste Testkollektion in Zusammenarbeit mit Freunden entstehen soll … Aber wer glaubt schon Gerüchten.

Und was ratet ihr anderen Selbermachern, die ihre Produkte gerne verkaufen würden?

Judith: Einfach machen! Man hat ja nichts zu verlieren und es ist spannend, einfach zu schauen, was passiert, wie es ankommt und so. Wenn man unsicher ist, eine eigene Homepage zu machen, eignen sich Plattformen wie Etsy oder DaWanda sehr gut, um Produkte anzubieten. Man lädt Bilder hoch, legt Preise fest und schreibt etwas über die Artikel. Die Verkaufsabwicklung und so weiter gestalten sich auf diesen Seiten ganz unkompliziert. Handarbeit hat ihre ganz eigene Szene mittlerweile und es gibt keine größere Unterstützung als Macher aus derselben Stadt, in der man selbst arbeitet. Das DIY-Netzwerk ist stark und Kollaborationen und gemeinsame Machenschaften sind nicht nur spaßig und erweitern den Erfahrungshorizont ungemein, sondern vergrößern auch den eigenen Bekanntheitsgrad sehr viel leichter. Ein Handkuss an dieser Stelle an Kalledame Saskia.

Hört sich gut an, wir drücken euch die Daumen für ILIKETREES! Vielen Dank für das Gespräch. Und hier geht´s zum Online-Shop mit noch mehr handmade Mützen und Täschchen.

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Judith Ngo und Katharina Janzen stricken und nähen für ihr Label ILIKETREES.

© Fotos: iliketreees.wordpress.com