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kulturAktuell: Aus den Akten auf die Bühne

Zum sechsten Mal lassen Studierende der Uni Bremen mit Ensemblemitgliedern der Bremer Shakespeare Company „die Akten sprechen“ und stellen mit einer szenischen Lesung Bremische Geschichte dar. Dieses Mal steht die Stadt im Ersten Weltkrieg im Fokus knapp 100 Jahre nach seinem Beginn. „Plötzlich wie über Nacht, ist das Gespenst eines Völkerkrieges zwischen den großen europäischen Nationen aufgetaucht. Ein Weltkrieg. Weiß man, was das bedeutet?“, fragt am 28. Juli 1914 die Bremer Bürgerzeitung. Fünf Tage später, am 1. August ruft Kaiser Wilhelm II die allgemeine Mobilmachung aus. Der Belagerungszustand tritt in Kraft und das Militär übernimmt die Aufsicht über die öffentliche Ordnung, in Bremen hat das Stellvertretende Generalkommando des IX. Armeekorps in Altona den Oberbefehl.

Wie schreibt sich der Krieg in das alltägliche Leben der Stadt ein?

Überlieferte Dokumente „erzählen“ dem Publikum von vergangenen Orten, Personen, Ereignissen und Entwicklungen in Bremen: der Bremer Theaterskandal im September 1914, die Nagelung des eisernen Roland, die Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers im Industriehafen und die Reaktionen der Bevölkerung auf die „feindlichen Soldaten“, Briefe zwischen Männern und Frauen, zwischen Front und „Heimatfront“, u.v.m. Die szenische Lesung zeichnet so das Bild einer Stadt, in der der Krieg allgegenwärtig ist und gibt Antworten auf naheliegende Fragen: Wie verändert der Krieg das Leben in der Stadt? Welche Hoffnungen, Erwartungen, Ängste löst er bei den Menschen aus? Wie verändert sich ihr Handeln durch den Krieg? Wie gestalten, erleben und erleiden sie die „Heimatfront“? Was passiert mit Beziehungen zwischen Männern und Frauen durch die Trennung, durch die Erfahrungen an Front und „Heimatfront“? Was bedeutet die Feminisierung der Stadt?

Premiere am Montagabend

Eine Stadt im Krieg, 1914 -18 zu sehen am Montag, den 8. April 2013 mit der Premiere im Theater am Leibnizplatz, danach gibt es Aufführungen am 11. April, 15. April und 29. April 2013. Jeweils um 19.30 Uhr. Karten bei www.shakespeare-company.com

dieGlucke hat auch über die vorige Inszenierung zu Margarete Gies berichtet.