Aktuell, Allgemein, grüneWelt, lebensWelt, Netzfund, Welten

lebensWelt: Kleidertausch im Netz

© www.kleiderkreisel.de

Mit ihrer aktuellen Studie haben die Öko-Aktivisten von Greenpeace mal wieder neuen Schwung in eine bekannte Problematik gebracht: Welche Kleidung kann ich kaufen? dieGlucke beleuchtet in einer Mini-Serie verschiedene Aspekte. Heute Teil IV: Kleidertausch im Internet

Die Problematik um Kleidungskauf ist schnell zusammengefasst (für die genauen Fakten siehe Teil I und II dieser Serie): Zu viel und zu billig produziert, mit Gefahren für Mensch und Umwelt. Deshalb der gute Vorsatz fürs Neue Jahr: Weniger neue Kleidung kaufen. Das lässt sich gut mit einem anderen guten Vorsatz verbinden: Den Kleiderschrank von Fehlkäufen und lange nicht getragenen Stücken befreien. Die superbequeme Lösung für beide Vorhaben: Kleidertausch im Internet. Was Flohmärkte oder Second-hand-Läden bislang leisteten, gibt es auch im Internet. Der Kleiderkreisel mit seiner Online-Tauschbörse bietet seit 2009 eine virtuelle Plattform, um Kleidungsstücken und Accessoires einen zweiten Frühling zu bescheren und darüber hinaus durch gemeinsames Nutzen gegen verschwenderischen Konsum zu kämpfen. In den drei Jahren seit Gründung entwickelte sich die Internetpräsenz zu einem Mega-Online-Second-Hand-Basar für Kleidung aber auch Schmuck, Taschen und andere Accessoires, das über Mund-Propaganda aktuell 2,6 Millionen Artikel enthält und 415.000 Mitglieder sowie über 180.000 Fans auf Facebook erreicht. „Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr können wir gegen Verschwendung und Wegwerf-Mentalität erreichen“, erzählt Sophie Utikal, die zusammen mit zwei Kommilitonen die Idee aus Litauen nach Deutschland importierte.

Mit Festpreis, aber ohne Gebühr

Tauschen, verkaufen, verschenken können User und Userinnen auf www.kleiderkreisel.de. Einfach anmelden, Fotos der guten Stücke machen, hochladen, kurz beschreiben und Verkaufspreis angeben. Alles ist kostenfrei und da immer auch der Standort angegeben wird, können sogar Versandkosten gespart werden. Doch die Plattform bietet auch Raum, um Ideen zu teilen, Tipps einzuholen oder im Forum über Mode, Trends, Lifestyle, umweltfreundliche Alternativen und Do-it-yourself-Ideen zu diskutieren. Zahlreiche Modeblogger und -liebhaber nutzen das Portal und prägen „die neue Form des Social Shoppings“ wie die ErfinderInnen des Kleiderkreisel selbstbewusst erklären. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Im Dezember hat sich das Online-Portal auch nach Österreich vergrößert. Und aktuell gibt es eine App für Handy und iPhone – zum schnelleren Überblick der „neuen Ware“. Wenn das nur nicht wieder dazu führt, dass der Kleiderschrank überquillt (aber wenn, dann zumindest ökologisch korrekt).