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medienTipp: Themenwoche Sterben & Tod in der ARD

© ARD

Die ARD hat Recht: Sterben geht jeden Einzelnen an und ist unausweichlich. Sich diesem Thema anzunehmen, ist ehrenwert und tatsächlich wichtig, denn wirklich wohl ist den Wenigsten, wenn es um den Tod geht. Erfahrungen damit haben wir alle schon gemacht, in Familie, bei Freunden, Bekannten, Nachbarn. Gefühle wie Hilflosigkeit und auch Sprachlosigkeit sind bei vielen damit verbunden. Viele Bücher und Filme handeln vom Sterben, mal tragisch, mal tragikomisch. Doch so breit hinterfragt und aus verschiedener Sicht betrachtet wie es diese Woche im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, Radio und Internet stattfindet, ist ungewöhnlich. Denn die ARD nutzt tatsächlich ihr gesamtes mediales Spektrum um Aspekte des Sterbens und des Tods darzustellen und somit ihrem Bildungsauftrag zu entsprechen!

Info, Filme, Gesprächsrunden, Internetaktion

Lebenshilfe will die ARD vermitteln und die Diskussion über den Umgang mit dem Tod in der Gesellschaft anstoßen. Alle Bevölkerungsschichten werden angesprochen, jung wie alt, Frauen wie Männer, Alleinstehende und Familien. Neben Informationssendungen, Fernsehfilmen, Spielfilmen, Dokumentationen und Diskussionsrunden in TV und Hörfunk gibt es Aktionen im Internet. Zum Beispiel werden bundesweit  „Lebensblicke“ gesammelt, das sind Botschaften von Menschen über das, „wofür ihr Herz schlägt, was Ihr Leben ausmacht“. Aus dem Nachdenken über das Sterben soll so eine Sammlung von Ideen und Wünschen für das Leben entstehen. Außerdem finden sich im Internet Informationen mit konkreten Handreichungen und Hilfestellungen mitsamt Linktipps, Literaturhinweisen und Verweisen auf Vorlagen zum Download.

Drei Ansätze: Intellekt, Körper und Seele

Drei Fragen stehen hinter dem Konzept der Themenwoche, werden in der Ankündigung vorangestellt: Wie gehen wir um mit dem Tod? Verdrängen ist üblich, ein tabuisierter Umgang normal. Wie geht es anders? Wie wollen wir sterben? Im Mittelpunkt steht der Sterbeprozess. Die Entscheidung darüber, wie, wo und wann gestorben wird, fällt auf Grundlage moralischer, juristischer und religiöser Urteile sowie gesellschaftlicher Normen. Was bleibt am Ende? Die Auseinandersetzung mit dem Ende ist verbunden mit dem Nachdenken über das Leben.

Siebte ARD-Themenwoche seit 2006

Zum siebten Mal haben die Programmverantwortlichen sich ein wichtiges gesellschaftliches Thema vorgenommen, in diesem Jahr unter Federführung des MDR. Einen guten Überblick über die unzähligen Formate in dieser Woche gibt es auf der Internetpräsenz der ARD. Im Internet bündelt die Seite web.ard.de/themenwoche_2012/ Informationen und Links.

Fernsehfilm Blaubeerblau macht Lebensmut

dieGlucke empfiehlt auf jeden Fall den Film Blaubeerblau mit Nina Kunzendorf, David Striesow und Stipe Erleg über einen Architekten, der seinen todkranken Jugendfreund und dessen Schwester beim Umbau eines Sterbe-Hospiz wieder trifft, was ihm erstmalig zu Lebensmut verhilft. Die MDR-Koproduktion wurde bei den 48. Hugo TV Awards des Chicago International Filmfestival als Bestes TV-Drama ausgezeichnet und erhielt beim diesjährigen Festival des deutschen Films in Ludwigshafen den Publikumspreis und läuft am  21. November 2012 um 20.15 Uhr. Natürlich im Ersten!