dieGlucke pickt immer mal wieder interessante und vielversprechende kulturelle High-Lights aus dem Umland auf. Und hierfür lohnt sich der Ausflug nach Oldenburg bestimmt:
Eine weitgehend unbekannte Malerin der Jahrhundertwende und vergessene Pionierin der Moderne begeistert mit farbenprächtigen Werken und pointierten Porträts aus dem Paris des Fin de Siècle. Die Schau im Prinzenpalais in Oldenburg bildet umfassend das Werk von Ida Gerhardi (1862-1927) aus ihrer Pariser Zeit ab, zeigt Szenen aus Cafés und Kneipen, hält das flüchtige Nachtleben der Bohéme in verrauchten Kaschemmen und Cancan-Tanzlokalen fest. Umrahmt werden ihre Werke von Arbeiten ihrer Kolleginnen und Freundinnen, bekannte Namen wie Käthe Kollwitz, – mit der sie die verrufenen „Apachenkneipen“ des Pariser Marktviertels und die Tanzveranstaltungen des „Bal Bullier“ am Montparnasse besuchte, wo beide Künstlerinnen zeichneten –, aber auch Paula Modersohn-Becker, Sonia Delauny und Jelka Rosen haben mit ihr die Leidenschaft zum Malen geteilt. Und den Mut sich allgemeingültigen Konventionen zu widersetzen.
Pionierin der Moderne
Zu Ida Gerhardis 150. Geburtstag stellt das Landesmuseum Oldenburg in Verbindung mit der Städtischen Galerie Lüdenscheidt eine umfassende Sammlung ihrer Werke aus der Pariser Zeit vor. Die Ausstellung öffnet vom 16. September bis 30. Dezember 2012 im Prinzenpalais des Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg. Weitere Informationen über Führungen und extra Programmpunkte gibt es hier.
Fotos: © Städtische Galerie Lüdenscheid
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